Ulm 13.5.42
Mein lieber Josef!
Deine beiden lieben Briefe habe ich dankend erhalten. Inzwischen hast Du Dich ja wieder eingelebt bei Deiner Truppe. Wie die Entscheidung des Arztes ausfällt schreibe mir bitte noch, wenn Du es erfährst auch was Du weiter unternimmst, lass mich auf dem Laufenden. Wenn es Dir gesundheitlich nur anständig geht und Dein Magen keine Beschwerden macht, was ich halt immer befürchte, weisst ein Rückschlag ist immer schlimmer.
Uns geht es ordentlich. Irmgard war von Samstag bis heute abend mit Agathe in ihrer Heimat. Sie war nach Deinem Weggehen sehr vernünftig. In Mühlen hat es ihr im Kuhstall scheints am besten gefallen.
Auch Elfriede war lieb und nett und spricht viel von Dir.
Brigittle, von der man es am wenigsten erwartete, hat Dich am meisten gesucht. Am Sonntag mittag ging ich mit Elfried und Brigitte da oben spazieren. Auf zwei Soldaten ist sie mit offenen Ärmchen zugesprungen und hat Papa gerufen. Das hat mich schier umgerissen.
Am kommenden Montag kommt Paula mit ihren zwei Mädels. Sie bringen zwei Häsle mit. Das schwierige Problem ist jetzt der Hasenstall. Ich weiss heute noch nicht wo ich den herbekomme und Franz macht mir auch keine rosigen Aussichten darauf. Vater hat geschrieben, im Sommer gäbs bei mir Futter und im Herbst soll ich’s schlachten. Unrecht hat er da nicht, blos der Stall macht mir Sorge. Beiliegende Schreiben sind von der Lebensversicherung gekommen, vielleicht kannst Du sie von dort aus erledigen.
Für Deine liebe Wünsche zum Muttertag danke ich Dir vielmals. Auch ich selber wünsche mir, dass alles gut vorbeigeht und wir nachher gesund, bei 4 gesunden Kinder sein dürfen.
Richard1 war heute Nachmittag auf der Durchfahrt von Obb2. ein paar Stunden da. Dann hat Brigitte doch ein paar Stunden einen Papa gehabt. Ich habe mich recht gefreut über seinen Besuch.
Der Badeofen ist heute wieder gekommen. Ich hoffe, dass jetzt alles daran gemacht ist und hält.
Im Garten hab ich einen Teil Tomaten gesetzt. Abends deck ich sie noch zu, da wirklich die Eisheiligen sind. Das Wetter lässt selber noch zu wünschen übrig.
Geld schick ich Dir noch im Lauf der Woche, ich muss sowieso zur Sparkasse, dann gehts ja in einem.
Alarm hatten wir gottlob seither keinen mehr. Von Richard hab ich heute gehört, dass sie neulich auch in Cannstatt3 waren. In der Neckarstrasse4 am Gittersteg5 und in der Burgstrasse6 neben Vaters Elternhaus haben sie Brandbomben abgeworfen. Bei Rillings Weinhandlung7 hats auch mächtig gebrannt. Jedesmal ist man froh, wenn alles gut vorbeiging.
Auf der Insel Kertsch8 ists losgegangen. Aber was da schon wieder geleistet wurde, bringt nur der deutsche Soldat zuwege. Möge uns ein baldiger Endsieg beschieden sein!
Jetzt Du mein lieber Spatzl noch einen herzlichen Gutenachtskuss von Deiner Dich innigst liebende Emilie und Kindern
14.5.42 Liebster! Eben bringt die Frühpost Deine liebe Karte, besten Dank dafür. Agathe fährt gleich zur Post und bezahlt Dir 36.-M ein. Frank kann jetzt tun was er will, vielleicht kannst Du dort auf der Schreibstube Dauerposten beziehen. Jetzt warten wir halt ab. Herzliche Kuss Deine Emilie
Mein lieber Josef!
Deine beiden lieben Briefe habe ich dankend erhalten. Inzwischen hast Du Dich ja wieder eingelebt bei Deiner Truppe. Wie die Entscheidung des Arztes ausfällt schreibe mir bitte noch, wenn Du es erfährst auch was Du weiter unternimmst, lass mich auf dem Laufenden. Wenn es Dir gesundheitlich nur anständig geht und Dein Magen keine Beschwerden macht, was ich halt immer befürchte, weisst ein Rückschlag ist immer schlimmer.
Uns geht es ordentlich. Irmgard war von Samstag bis heute abend mit Agathe in ihrer Heimat. Sie war nach Deinem Weggehen sehr vernünftig. In Mühlen hat es ihr im Kuhstall scheints am besten gefallen.
Auch Elfriede war lieb und nett und spricht viel von Dir.
Brigittle, von der man es am wenigsten erwartete, hat Dich am meisten gesucht. Am Sonntag mittag ging ich mit Elfried und Brigitte da oben spazieren. Auf zwei Soldaten ist sie mit offenen Ärmchen zugesprungen und hat Papa gerufen. Das hat mich schier umgerissen.
Am kommenden Montag kommt Paula mit ihren zwei Mädels. Sie bringen zwei Häsle mit. Das schwierige Problem ist jetzt der Hasenstall. Ich weiss heute noch nicht wo ich den herbekomme und Franz macht mir auch keine rosigen Aussichten darauf. Vater hat geschrieben, im Sommer gäbs bei mir Futter und im Herbst soll ich’s schlachten. Unrecht hat er da nicht, blos der Stall macht mir Sorge. Beiliegende Schreiben sind von der Lebensversicherung gekommen, vielleicht kannst Du sie von dort aus erledigen.
Für Deine liebe Wünsche zum Muttertag danke ich Dir vielmals. Auch ich selber wünsche mir, dass alles gut vorbeigeht und wir nachher gesund, bei 4 gesunden Kinder sein dürfen.
Richard1 war heute Nachmittag auf der Durchfahrt von Obb2. ein paar Stunden da. Dann hat Brigitte doch ein paar Stunden einen Papa gehabt. Ich habe mich recht gefreut über seinen Besuch.
Der Badeofen ist heute wieder gekommen. Ich hoffe, dass jetzt alles daran gemacht ist und hält.
Im Garten hab ich einen Teil Tomaten gesetzt. Abends deck ich sie noch zu, da wirklich die Eisheiligen sind. Das Wetter lässt selber noch zu wünschen übrig.
Geld schick ich Dir noch im Lauf der Woche, ich muss sowieso zur Sparkasse, dann gehts ja in einem.
Alarm hatten wir gottlob seither keinen mehr. Von Richard hab ich heute gehört, dass sie neulich auch in Cannstatt3 waren. In der Neckarstrasse4 am Gittersteg5 und in der Burgstrasse6 neben Vaters Elternhaus haben sie Brandbomben abgeworfen. Bei Rillings Weinhandlung7 hats auch mächtig gebrannt. Jedesmal ist man froh, wenn alles gut vorbeiging.
Auf der Insel Kertsch8 ists losgegangen. Aber was da schon wieder geleistet wurde, bringt nur der deutsche Soldat zuwege. Möge uns ein baldiger Endsieg beschieden sein!
Jetzt Du mein lieber Spatzl noch einen herzlichen Gutenachtskuss von Deiner Dich innigst liebende Emilie und Kindern
14.5.42 Liebster! Eben bringt die Frühpost Deine liebe Karte, besten Dank dafür. Agathe fährt gleich zur Post und bezahlt Dir 36.-M ein. Frank kann jetzt tun was er will, vielleicht kannst Du dort auf der Schreibstube Dauerposten beziehen. Jetzt warten wir halt ab. Herzliche Kuss Deine Emilie