U. 19.12.42
Mein lieber Spatzl!
Tag für Tag hab ich auf Dein Kommen gewartet und dadurch eigentlich das Schreiben für überflüssig gehalten, aber es scheint so, dass ich umsonst warte. Nun will ich mich halt feste hinsetzen und Dir berichten wie es bei uns aussieht.
Deinem heutigen Brief nach ist scheints Deine Furunkel aufgebrochen, hoffentlich geht alles gut vorbei, auch die Bartflechte. Bist scheints ein bisschen räudig geworden.
Bei uns geht alles in alter (erkälteter) Weise weiter. Die Mädel träumen viel von Weihnachten. Heute hat Agathe den Christbaum gekauft, den haben alle Drei anschauen müssen. Geschenke gibts dies Jahr fast keine neuen, denn deswegen Schlangenstehen und Schlägereien mitmachen, das liegt mir nicht. Onkel Franz ist wieder als Retter in der Not eingesprungen, übrigens durften Irmgard und Elfriede neulich mit ihm ins Theater zu ,, Haupelmann und Hampelfrau.”1 Heute noch, nach 14 Tagen schwärmt Elfriede davon.
Deine Tageszeitung habe ich wieder auf Deine jetztige Feldpost Nummer umschreiben lassen. Lieber Spatzl, wenn Du kommst bring mir bitte Briefpapier das heißt Cuverts mit, hier bekomme ich keine.
Morgen wird unsere Brigitte zwei Jahre alt. Da wird noch nicht gefestet, sie versteht es ja noch nicht. Nächstes Jahr wird sie dann schon auch Freundinnen einladen wollen.
Dieterle ist ein liebes Büble, blos zur Zeit leider sehr stark erkältet.
Von Reichenbach den Fronzettel2 hab ich. Dieser Tage hat mir Sensebäurin3 geschrieben wenn keine Aussicht auf Dein kommen wäre, würde Blersch den Pacht einziehen. Ich schreib jetzt, Du kämest bestimmt in den nächsten 14 Tagen.
Anton hat mir meine Uhr geschickt. Hast Du Deine schon? Anscheinend ist Else wieder daheim.
Ich grüsse und küsse Dich in der Hoffnung Dich bald hier zu sehen
Deine Emilie und Kindern
Mein lieber Spatzl!
Tag für Tag hab ich auf Dein Kommen gewartet und dadurch eigentlich das Schreiben für überflüssig gehalten, aber es scheint so, dass ich umsonst warte. Nun will ich mich halt feste hinsetzen und Dir berichten wie es bei uns aussieht.
Deinem heutigen Brief nach ist scheints Deine Furunkel aufgebrochen, hoffentlich geht alles gut vorbei, auch die Bartflechte. Bist scheints ein bisschen räudig geworden.
Bei uns geht alles in alter (erkälteter) Weise weiter. Die Mädel träumen viel von Weihnachten. Heute hat Agathe den Christbaum gekauft, den haben alle Drei anschauen müssen. Geschenke gibts dies Jahr fast keine neuen, denn deswegen Schlangenstehen und Schlägereien mitmachen, das liegt mir nicht. Onkel Franz ist wieder als Retter in der Not eingesprungen, übrigens durften Irmgard und Elfriede neulich mit ihm ins Theater zu ,, Haupelmann und Hampelfrau.”1 Heute noch, nach 14 Tagen schwärmt Elfriede davon.
Deine Tageszeitung habe ich wieder auf Deine jetztige Feldpost Nummer umschreiben lassen. Lieber Spatzl, wenn Du kommst bring mir bitte Briefpapier das heißt Cuverts mit, hier bekomme ich keine.
Morgen wird unsere Brigitte zwei Jahre alt. Da wird noch nicht gefestet, sie versteht es ja noch nicht. Nächstes Jahr wird sie dann schon auch Freundinnen einladen wollen.
Dieterle ist ein liebes Büble, blos zur Zeit leider sehr stark erkältet.
Von Reichenbach den Fronzettel2 hab ich. Dieser Tage hat mir Sensebäurin3 geschrieben wenn keine Aussicht auf Dein kommen wäre, würde Blersch den Pacht einziehen. Ich schreib jetzt, Du kämest bestimmt in den nächsten 14 Tagen.
Anton hat mir meine Uhr geschickt. Hast Du Deine schon? Anscheinend ist Else wieder daheim.
Ich grüsse und küsse Dich in der Hoffnung Dich bald hier zu sehen
Deine Emilie und Kindern