U. 20.3.43
Mein Liebster!
Gestern war Dein Namenstag. Nachträglich möchte ich Dir nochmals gratulieren. Ein 100 gramm Päckchen mit Zigaretten hab ich an Dich abgeschickt und hoffe, dass es in der Zwischenzeit bei Dir angekommen ist. Heute ist Dein lieber Brief mit dem Zwiebelsamen gekommen, herzlichen Dank dafür. Du hast so viel Mühe damit gehabt!
Uns gehts mit kleinen Zwischenfällen ordentlich. Irmgard war ein paar Tage bettlägrig (fieberhaftes Bronchitis), durfte aber heute ein paar Stunden aufstehen.
Gestern war ich im Gefängnis. Frank hat zu Herrn Gressler gesagt, er wolle nun doch einen UK Antrag stellen, nachdem er mich Tags zuvor auf der Straße gesehen und gestellt hatte. Frey sei bis Juni erneut befreit. Ich habe Gressler erklärt ich glaub das nie, obwohl er diesmal mehr überzeugt ist davon. Bis in 14 Tagen etwa will er bei ihm nachfragen und mir dann Bescheid sagen.
Das Paket von Frau Rommel liegt auch noch bei mir, veranlasse doch bitte, dass es abgeholt wird.
Fred hat dieser Tage auch geschrieben und sich auf kurzen Besuch bei seinem nächsten Urlaub angemeldet.
Heute hat Paula geschrieben, Eugen sei unverhofft letzten Sonntag für 3 Tage heimgekommen. Das mag eine Freude gewesen sein.
Lieber Spatzl, neulich hab ich ganz vergessen Dir zu schreiben, dass die Creme die Du geschickt hast, ganz prima ist, also noch meinen besonderen Dank dafür. Die Handschuhe behielt Franz, er wird Dir dann schon selbst noch schreiben.
Die Bildle sind auch nicht schlecht ausgefallen. Wenn das Wetter wieder schöner ist, kann man eher Aufnahmen machen.
Langsam aber sicher, geht dann die Gartenarbeit an. Überall wird gerechelt und vorbereitet, denn mehr als je ist man auf eine eigene Ernte angewiesen.
Der Fraueneinsatz geht weiter. Die Kinderlosen sind alle in Arbeit. Bis heute mussten sich die Frauen mit einem Schulkind melden, darunter auch Frau Wünsch. Danach kommt die Dienstbotenfrage, auf die ich warte. Will sehen wie das kommt.
Liesel Knödler ist erneut bettlägerig. Täglich geh ich hinüber und bade ihr Kindchen, weil das ihre Schwiegermutter nicht kann.
Nach Reichenbach gehen liegt mir diesmal besonders schwer im Magen. Ich kann mich gar nicht recht entschliessen dazu und doch muss es sein, da sich doch meine häusliche Verhältnisse geschwind rasch ändern können.
Ich grüsse und küsse Dich vielmal
Deine Emilie und Kindern
Mein Liebster!
Gestern war Dein Namenstag. Nachträglich möchte ich Dir nochmals gratulieren. Ein 100 gramm Päckchen mit Zigaretten hab ich an Dich abgeschickt und hoffe, dass es in der Zwischenzeit bei Dir angekommen ist. Heute ist Dein lieber Brief mit dem Zwiebelsamen gekommen, herzlichen Dank dafür. Du hast so viel Mühe damit gehabt!
Uns gehts mit kleinen Zwischenfällen ordentlich. Irmgard war ein paar Tage bettlägrig (fieberhaftes Bronchitis), durfte aber heute ein paar Stunden aufstehen.
Gestern war ich im Gefängnis. Frank hat zu Herrn Gressler gesagt, er wolle nun doch einen UK Antrag stellen, nachdem er mich Tags zuvor auf der Straße gesehen und gestellt hatte. Frey sei bis Juni erneut befreit. Ich habe Gressler erklärt ich glaub das nie, obwohl er diesmal mehr überzeugt ist davon. Bis in 14 Tagen etwa will er bei ihm nachfragen und mir dann Bescheid sagen.
Das Paket von Frau Rommel liegt auch noch bei mir, veranlasse doch bitte, dass es abgeholt wird.
Fred hat dieser Tage auch geschrieben und sich auf kurzen Besuch bei seinem nächsten Urlaub angemeldet.
Heute hat Paula geschrieben, Eugen sei unverhofft letzten Sonntag für 3 Tage heimgekommen. Das mag eine Freude gewesen sein.
Lieber Spatzl, neulich hab ich ganz vergessen Dir zu schreiben, dass die Creme die Du geschickt hast, ganz prima ist, also noch meinen besonderen Dank dafür. Die Handschuhe behielt Franz, er wird Dir dann schon selbst noch schreiben.
Die Bildle sind auch nicht schlecht ausgefallen. Wenn das Wetter wieder schöner ist, kann man eher Aufnahmen machen.
Langsam aber sicher, geht dann die Gartenarbeit an. Überall wird gerechelt und vorbereitet, denn mehr als je ist man auf eine eigene Ernte angewiesen.
Der Fraueneinsatz geht weiter. Die Kinderlosen sind alle in Arbeit. Bis heute mussten sich die Frauen mit einem Schulkind melden, darunter auch Frau Wünsch. Danach kommt die Dienstbotenfrage, auf die ich warte. Will sehen wie das kommt.
Liesel Knödler ist erneut bettlägerig. Täglich geh ich hinüber und bade ihr Kindchen, weil das ihre Schwiegermutter nicht kann.
Nach Reichenbach gehen liegt mir diesmal besonders schwer im Magen. Ich kann mich gar nicht recht entschliessen dazu und doch muss es sein, da sich doch meine häusliche Verhältnisse geschwind rasch ändern können.
Ich grüsse und küsse Dich vielmal
Deine Emilie und Kindern