Ulm 30.3.42
Lieber Spatzl!
für Deine liebe Briefe danke ich Dir vielmals. Wenn Du auch geschrieben hast Du erwartest von mir keine Post mehr in Paris, so will ich es doch versuchen nochmal dorthin eine Brief an Dich abgehen lassen. Ich weiss es doch, dass Du Dich darüber freust und sollte er Dich je nicht mehr erreichen so kommt er halt wieder nach Ulm zurück, das Risiko dabei ist ja nicht gross.
Mein Liebster, so sehr Du Dich auf daheim freust, so sehr freuen wir uns alle auf Dich. Die Kinder fragen täglich mehr denn je nach Dir und Brigitte echot getreu Papa hinterdrein. Ich bin überzeugt, dass Du erstaunt über die Fortschritte bist, die sie inzwischen gemacht hat. Mehr denn je haben wir ihr nachzurennen. Sie steigt jetzt das ganze Treppenhaus hinauf. Wenn hoffentlich nichts mehr dazwischenkommt, dann weiss ich bestimmt dass Du über den Gesundheitszustand der Kinder zufrieden bist. Irmgard hat heute ihren ersten Milchzahn verloren. Elfried sieht wirklich auch ganz gut aus.
Wir sind gespannt wie Du Dich gemacht hast, weisst als Soldat haben wir Dich ja noch nie gesehen. Ums Essen brauchst Du keine Bange haben, wir haben schon ,,etwas” für Dich. Komm nur erst mal heim. Das Geld wirst Du vielleicht inzwischen bekommen haben. Ich war blos nicht sicher ob Du zweimal im Monat welches bekommst, aber ich hab gedacht den Versuch kann ich ja machen.
Wegen Cannstatt warte ich bis Morgen abend, wenn bis dahin von Dir kein anderer Bescheid kommt, telefoniere ich, dass wir am Donnerstag früh fahren. Wegen der eventuellen kommenden Fussgeschichte möchte ich es nicht aufschreiben und die Kinder freuen sich so sehr auf den Osterhasen suchen bei der Oma. Gestern war Wehrmachtsessen. Wir, das heißt Irmgard und ich sind mit Familie Malz in der Burgkaserne (Wilhelmsburg)1 gewesen beim Gemüsegulasch und Fleisch. Es war ganz gut. Nachmittags sind wir bei uns daheim vorbeigegangen und haben Elfriede mitgenommen an die Donau. Dort führten die Soldaten einen gewaltsamen Übergang aus ander Ufer durch. Da hats gekracht und gewettert. Irmgard hat nachher behauptet an der Donau sei der Krieg sie hat ihn gesehen.
Mir geht es ordentlich und ich glaube fast die übergrosse Freude auf Dein Kommen lassen mich eventuelle kleinere Übel fast vergessen. Du kannst Dich nämlich nicht ärger freuen. Ich hab dann wenigstens wieder einige Zeit die ganze Verantwortung nicht mehr allein zu tragen. Schon das erleichtert. Auf Dein einiges Bett wirst Dich auf freuen, es ist doch anders als eine Kommisspritsche.
Mit dem Wünsche Dich nun bald wiedersehen grüsse und küsse ich Dich vielmals
Deine Emilie und Kindern
Von letzten Freitag auf Samstag hatten wir in der Nacht zweimal Fliegeralarm.
Lieber Spatzl!
für Deine liebe Briefe danke ich Dir vielmals. Wenn Du auch geschrieben hast Du erwartest von mir keine Post mehr in Paris, so will ich es doch versuchen nochmal dorthin eine Brief an Dich abgehen lassen. Ich weiss es doch, dass Du Dich darüber freust und sollte er Dich je nicht mehr erreichen so kommt er halt wieder nach Ulm zurück, das Risiko dabei ist ja nicht gross.
Mein Liebster, so sehr Du Dich auf daheim freust, so sehr freuen wir uns alle auf Dich. Die Kinder fragen täglich mehr denn je nach Dir und Brigitte echot getreu Papa hinterdrein. Ich bin überzeugt, dass Du erstaunt über die Fortschritte bist, die sie inzwischen gemacht hat. Mehr denn je haben wir ihr nachzurennen. Sie steigt jetzt das ganze Treppenhaus hinauf. Wenn hoffentlich nichts mehr dazwischenkommt, dann weiss ich bestimmt dass Du über den Gesundheitszustand der Kinder zufrieden bist. Irmgard hat heute ihren ersten Milchzahn verloren. Elfried sieht wirklich auch ganz gut aus.
Wir sind gespannt wie Du Dich gemacht hast, weisst als Soldat haben wir Dich ja noch nie gesehen. Ums Essen brauchst Du keine Bange haben, wir haben schon ,,etwas” für Dich. Komm nur erst mal heim. Das Geld wirst Du vielleicht inzwischen bekommen haben. Ich war blos nicht sicher ob Du zweimal im Monat welches bekommst, aber ich hab gedacht den Versuch kann ich ja machen.
Wegen Cannstatt warte ich bis Morgen abend, wenn bis dahin von Dir kein anderer Bescheid kommt, telefoniere ich, dass wir am Donnerstag früh fahren. Wegen der eventuellen kommenden Fussgeschichte möchte ich es nicht aufschreiben und die Kinder freuen sich so sehr auf den Osterhasen suchen bei der Oma. Gestern war Wehrmachtsessen. Wir, das heißt Irmgard und ich sind mit Familie Malz in der Burgkaserne (Wilhelmsburg)1 gewesen beim Gemüsegulasch und Fleisch. Es war ganz gut. Nachmittags sind wir bei uns daheim vorbeigegangen und haben Elfriede mitgenommen an die Donau. Dort führten die Soldaten einen gewaltsamen Übergang aus ander Ufer durch. Da hats gekracht und gewettert. Irmgard hat nachher behauptet an der Donau sei der Krieg sie hat ihn gesehen.
Mir geht es ordentlich und ich glaube fast die übergrosse Freude auf Dein Kommen lassen mich eventuelle kleinere Übel fast vergessen. Du kannst Dich nämlich nicht ärger freuen. Ich hab dann wenigstens wieder einige Zeit die ganze Verantwortung nicht mehr allein zu tragen. Schon das erleichtert. Auf Dein einiges Bett wirst Dich auf freuen, es ist doch anders als eine Kommisspritsche.
Mit dem Wünsche Dich nun bald wiedersehen grüsse und küsse ich Dich vielmals
Deine Emilie und Kindern
Von letzten Freitag auf Samstag hatten wir in der Nacht zweimal Fliegeralarm.