O. U., den 4. November 1942
Liebste!
Dein liebes Bflein habe ich bestens dankend erhalten. Um die frei JOJ Stelle1 habe ich mich natürlich beworben. Ich glaube aber nicht, daß ich sie bekomme, denn es sind beim Amtsgericht eine Anzahl Beamte versanden, die auf diese Stelle längst warten. Ist es die Stelle von Dangelmeier2? Herr Netzer3 wird sich sicher auch bewerben. Ich habe nur deswegen mich beworben, damit man gelegentlich dieser Sache in Stuttgart aufmerksam wird.
Nun drängt Agathe doch auf eine frühere Entlassung. Gehe gelegentlich zum Arbeitsamt und bitte um Zuweisung einer Ersatzkraft, denn letzten Endes ist es wohl nicht entscheidend, ob sie am 1. April oder am 1. Januar geht, vorausgesetzt daß Du einen geeigneten Ersatz erhälst. Ich glaube, daß Du bis dahin nicht mehr stillen kannst und so die Zeit bis zu Deiner vollständigen Kräftigung ausreicht. Voraussetzung ist aber, daß Du eine ganze Ersatzkraft hast. Mit einem Pflichtjahrmädel ist Dir nicht gedient und ich lege großen Wert darauf daß Du eine ganze Kraft im Hause hast. Vorher kommt ein Austritt nicht in Betracht. Setze dann folgendes Inserat in die Zeitung:
Hausgehilfin für geordneten Haushalt zu Kindern gesucht ab 1. Januar 1943
Angebote unter . . . . . . am Ulmer Sturm Verlag.4
Du darfst keine Sorge haben, ich vergesse Euch nicht. Ich habe hier mir zuviel Gelegenheit mir Euer Schicksal zu überdenken
Nun will ich für heute schließen und Dich und die Kinder herzlich grüßen und küssen Dein Spatzl und Papa
Anliegende Entwurfe bitte ich zu den Personalpapieren zu legen. Halte mich bitte wegen der Sache mit Agathe und der Neueinstellung auf dem Laufenden
Liebste!
Dein liebes Bflein habe ich bestens dankend erhalten. Um die frei JOJ Stelle1 habe ich mich natürlich beworben. Ich glaube aber nicht, daß ich sie bekomme, denn es sind beim Amtsgericht eine Anzahl Beamte versanden, die auf diese Stelle längst warten. Ist es die Stelle von Dangelmeier2? Herr Netzer3 wird sich sicher auch bewerben. Ich habe nur deswegen mich beworben, damit man gelegentlich dieser Sache in Stuttgart aufmerksam wird.
Nun drängt Agathe doch auf eine frühere Entlassung. Gehe gelegentlich zum Arbeitsamt und bitte um Zuweisung einer Ersatzkraft, denn letzten Endes ist es wohl nicht entscheidend, ob sie am 1. April oder am 1. Januar geht, vorausgesetzt daß Du einen geeigneten Ersatz erhälst. Ich glaube, daß Du bis dahin nicht mehr stillen kannst und so die Zeit bis zu Deiner vollständigen Kräftigung ausreicht. Voraussetzung ist aber, daß Du eine ganze Ersatzkraft hast. Mit einem Pflichtjahrmädel ist Dir nicht gedient und ich lege großen Wert darauf daß Du eine ganze Kraft im Hause hast. Vorher kommt ein Austritt nicht in Betracht. Setze dann folgendes Inserat in die Zeitung:
Hausgehilfin für geordneten Haushalt zu Kindern gesucht ab 1. Januar 1943
Angebote unter . . . . . . am Ulmer Sturm Verlag.4
Du darfst keine Sorge haben, ich vergesse Euch nicht. Ich habe hier mir zuviel Gelegenheit mir Euer Schicksal zu überdenken
Nun will ich für heute schließen und Dich und die Kinder herzlich grüßen und küssen Dein Spatzl und Papa
Anliegende Entwurfe bitte ich zu den Personalpapieren zu legen. Halte mich bitte wegen der Sache mit Agathe und der Neueinstellung auf dem Laufenden