O. U., den 9 Februar 1942
Mein liebes Frauchen, liebe Kinder!
Heute sind wir nach mehrtägigem Transport am Bestimmungsort angelangt. Selbstverständlich darf ich meinen Standort nicht angeben. Die Reise war anstrengend aber ich bin wohlauf und gesund. Es lacht hier der herrliche Sonnenschein, alles ist frei von Schnee; der Ort selbst ist klimatisch als Luftkurort anzusprechen. Nun einige meiner Eindrücke die ich auf der Fahrt erhalten habe. Dieses ganze Volk kann mit dem deutschen nicht an Wettbewerb treten. Die ganze Wohnkultur die in der Provinz zu sehen ist, spottet jeder Beschreibung. Dieses Land und auch die Menschen werden nun den Platz an der Sonne bekommen, den sie längst verdient hatten. Sie können es nur einen glücklichen Zufall zuschreiben, wenn sie sich solange haben auf einem besseren Platz wärmen können.
Nun war ich mich zum ersten Mal am atlant. Ozean und habe Ebbe und Flut beobachten können, schöne stolze Schiffe gesehen. Da muß man wirklich als deutscher das Herz mitgehen u. ein stiller dankbarer Gedanke ist unserem Führer gewidmet. Kaum wird es wohl hier noch einige Wochen gehen, dann grünt es an allen Ecken u. Enden. Schnee fällt hier überhaupt keiner u. während ich diesen Brief schreibe, strahlt die Sonne vom Firmament u. die wohlige Wärme erfüllt die ganzen Menschen. Hoffentlich bleibt es so während meiner ganzen Ausbildungszeit, die ungefähr 2 Monate dauern wird. Was dann kommt, weiss ich selbstverständlich heute auch nicht, allein immer, was auch kommen mag, ist, daß ich gesund wieder zu Euch zurückkehren kann. Und ihr meinen lieben alle zusammen ihr müßt mich zwar entbehren, aber ihr könnt Euer Leben Euch einrichten wie ihr wollt. Ich selbst will nicht klagen, wenn dies nicht mehr der Fall ist, denn unser Tun u. Treiben ist von harter Notwendigkeit getragen und als solches muß es ertragen werden. Alle Bequemlichkeit habe ich schon abgelegt und ich muß lachen, es ist mir leichter gefallen, als ich mir selbst gedacht habe. Nun wißt ihr, daß ich gesund bin. Aus dieser weiten Ferne könnt Ihr mir nur den einen Dienst erweisen, daß Ihr mir möglichst viel Nachrichten zugehen läßt. Die nun folgende Inf. Ausbildung wird mir zwar schwer zu schaffen machen, aber ich hoffe endlich dieses glücklich zu überstehen. Sollte mein Magen mir ernstlich zu schaffen machen, so könnt Ihr trotzdem berühigt sein. In den Händen des Truppenarztes wäre auch gut versorgt.
Besondere Grüße sende ich Dir, Du meine liebe gute, kleine Frau. Der Gedanke die ganze Familie unter deiner führenden Hand zu wissen gibt mir die Ruhe, die man aber hier immer braucht.
Ich sehe in den Kindern die Mutter, dein Bild vor mir und meine Gedanken beschäftigen sich oft mit deinem lieblichen u. sorgenden Gemüt. Jede Möglichkeit Dir zu schreiben, werde ich ausnützen um Dich u. damit auch die Kinder zu erfreuen. Ihnen gilt mein Gedanke nach Dir gleichfalls und auch sie behalte ich in Gedanken von meinem geistigen Auge dauernd der lebhaften Erinnerung.
Für heute sei bestens gegrüßt u. vielmals herzlich geküßt
Von deinem Dich liebenden Josef
Adresse: Soldat Josef Müller, Feldpostnummer 13587 F.
Mein liebes Frauchen, liebe Kinder!
Heute sind wir nach mehrtägigem Transport am Bestimmungsort angelangt. Selbstverständlich darf ich meinen Standort nicht angeben. Die Reise war anstrengend aber ich bin wohlauf und gesund. Es lacht hier der herrliche Sonnenschein, alles ist frei von Schnee; der Ort selbst ist klimatisch als Luftkurort anzusprechen. Nun einige meiner Eindrücke die ich auf der Fahrt erhalten habe. Dieses ganze Volk kann mit dem deutschen nicht an Wettbewerb treten. Die ganze Wohnkultur die in der Provinz zu sehen ist, spottet jeder Beschreibung. Dieses Land und auch die Menschen werden nun den Platz an der Sonne bekommen, den sie längst verdient hatten. Sie können es nur einen glücklichen Zufall zuschreiben, wenn sie sich solange haben auf einem besseren Platz wärmen können.
Nun war ich mich zum ersten Mal am atlant. Ozean und habe Ebbe und Flut beobachten können, schöne stolze Schiffe gesehen. Da muß man wirklich als deutscher das Herz mitgehen u. ein stiller dankbarer Gedanke ist unserem Führer gewidmet. Kaum wird es wohl hier noch einige Wochen gehen, dann grünt es an allen Ecken u. Enden. Schnee fällt hier überhaupt keiner u. während ich diesen Brief schreibe, strahlt die Sonne vom Firmament u. die wohlige Wärme erfüllt die ganzen Menschen. Hoffentlich bleibt es so während meiner ganzen Ausbildungszeit, die ungefähr 2 Monate dauern wird. Was dann kommt, weiss ich selbstverständlich heute auch nicht, allein immer, was auch kommen mag, ist, daß ich gesund wieder zu Euch zurückkehren kann. Und ihr meinen lieben alle zusammen ihr müßt mich zwar entbehren, aber ihr könnt Euer Leben Euch einrichten wie ihr wollt. Ich selbst will nicht klagen, wenn dies nicht mehr der Fall ist, denn unser Tun u. Treiben ist von harter Notwendigkeit getragen und als solches muß es ertragen werden. Alle Bequemlichkeit habe ich schon abgelegt und ich muß lachen, es ist mir leichter gefallen, als ich mir selbst gedacht habe. Nun wißt ihr, daß ich gesund bin. Aus dieser weiten Ferne könnt Ihr mir nur den einen Dienst erweisen, daß Ihr mir möglichst viel Nachrichten zugehen läßt. Die nun folgende Inf. Ausbildung wird mir zwar schwer zu schaffen machen, aber ich hoffe endlich dieses glücklich zu überstehen. Sollte mein Magen mir ernstlich zu schaffen machen, so könnt Ihr trotzdem berühigt sein. In den Händen des Truppenarztes wäre auch gut versorgt.
Besondere Grüße sende ich Dir, Du meine liebe gute, kleine Frau. Der Gedanke die ganze Familie unter deiner führenden Hand zu wissen gibt mir die Ruhe, die man aber hier immer braucht.
Ich sehe in den Kindern die Mutter, dein Bild vor mir und meine Gedanken beschäftigen sich oft mit deinem lieblichen u. sorgenden Gemüt. Jede Möglichkeit Dir zu schreiben, werde ich ausnützen um Dich u. damit auch die Kinder zu erfreuen. Ihnen gilt mein Gedanke nach Dir gleichfalls und auch sie behalte ich in Gedanken von meinem geistigen Auge dauernd der lebhaften Erinnerung.
Für heute sei bestens gegrüßt u. vielmals herzlich geküßt
Von deinem Dich liebenden Josef
Adresse: Soldat Josef Müller, Feldpostnummer 13587 F.