O. U., den 10. Juni 1942
Meine Liebste!
Deine lieben Briefe habe ich nun alle erhalten. Diejenigen, welche an meine Feldpost Nummer 15153 B gerichtet waren kamen erst vorgestern in meine Hand.
Über die Erkrankungen der Kleinen war ich recht erstaunt und ich bin so froh, daß es jetzt wieder besser ist. So kommen Dinge gewissermaßen über Nacht und so werden wir manchmal von Aufgaben und Tatsachen gestellt, die uns ganz in Anspruch nehmen.
So geht es Dir und auch mir. Meine hiesige Tätigkeit erfordert ein Einleben in die gesamten Truppenverhältnisse einer Division und daß das nicht so einfach ist, kannst Du Dir denken. Die Frage über mein Bleiben auf diesem Platz ist noch nicht entschieden. Sie dürfte in den nächsten Tagen entschieden werden. Ich wäre froh, wenn ich wüßte, wo ich hingehöre. Du kannst auf Deine Erfolge beim Steueramt schon stolz sein. Nun kannst Du den Dauerauftrag wegen der Steuern, die monatlich zu zahlen sind, einstweilen einstellen lassen, denn die 51.-RM bekommst Du nicht herausbezahlt, die werden für Steuern des neuen Jahres 1942 gutgeschrieben. Gehe also bitte zur Sparkasse und stelle den Antrag, daß ab 1. Juli die Zahlung beziehungsweise der Überweisungsauftrag zurückgenommen wird. Die Löschung des Überweisungsauftrages soll für 5 Monate (5 x 9.70 = 48.50 RM) Gültigkeit haben. Also ab 1. Dezember 1942 muß der Auftrag wieder in Kraft gesetzt werde. Schreibe es auf den Kalender, daß Du den Gang zur Sparkasse in der 2ten November-Hälfte nicht vergißt.
Erbschein und Testamentsvollstrecker Zeugnis ist vom Bezirksnotariat II Saulgau wieder an mich zurückgekommen. Hebe beides auf, denn man braucht es wieder. Das Geld, das Du mir geschickt hast liegt noch in St. Die! Ich muß eben warten, bis ich wieder hinkomme. Für Juni bitte ich Dich mir wieder den gleichen Betrag zu senden, aber erst abschicken, wenn Du weißt, daß ich hier bleibe.
Wenn ich hier bleibe, lasse ich Frank eine kurze Mitteilung zukommen, den genauen Wortlaut schreibe ich noch.
Von Hilde1 habe ich in den letzten Tagen Zigaretten und 1 Paket Rasierklingen erhalten. Sie haben mich recht gefreut. An Paul2 werde ich noch schreiben.
Die Berichte über die Szenen, die sich mit den Kleinen abspielen, lese ich mit ganz besonderem Interesse. Jede zeigt sich in ihrer Eigenart und besonderer Veranlagung. Die ,,Dame“ ist auf ihrem Ausdruck ,,S . . .“ eben einmal gestolpert und und aus der Rolle gefallen. Das darf aber nicht mehr vorkommen. Die Elfriede beglückwünsche ich zu ihren Fähigkeiten die Haustüre von innen und außen aufzumachen. Das ist ein Zeichen, daß unsere Kleinen wachsen. Bald wird auch Brigitte mit neuen Taten aufwarten. Ob Inge oder Dieter, das ist ganz gleich. Die Hauptsache ist, daß Du gesund bleibst und einem gesunden Kinde neues Leben schenkst. Schreibe mir bitte näher, wie es Dir in der Richtung geht und ob Du es mit Ausnahme Deiner Fußbeschwerden normal gehend, empfindest. Weißt, liebes Mamachen, ich denke oft lieb an Dich und meine ersten Gedanken morgens gehören Euch und meinen letzten abends wiederum. So sorge ich mich, und lebe mit Euch, wie wenn ich zu Hause wäre.
Auch diese Trennungszeit hört einmal auf und wir werden gemeinsam alles wieder unter einem Dache erleben.
Sei bestens gegrüßt und viel, 1000-mal herzlich geküßt von Deinem Dich liebenden Josef
Herzliche Grüße an Franz und Agathe!
Meine Liebste!
Deine lieben Briefe habe ich nun alle erhalten. Diejenigen, welche an meine Feldpost Nummer 15153 B gerichtet waren kamen erst vorgestern in meine Hand.
Über die Erkrankungen der Kleinen war ich recht erstaunt und ich bin so froh, daß es jetzt wieder besser ist. So kommen Dinge gewissermaßen über Nacht und so werden wir manchmal von Aufgaben und Tatsachen gestellt, die uns ganz in Anspruch nehmen.
So geht es Dir und auch mir. Meine hiesige Tätigkeit erfordert ein Einleben in die gesamten Truppenverhältnisse einer Division und daß das nicht so einfach ist, kannst Du Dir denken. Die Frage über mein Bleiben auf diesem Platz ist noch nicht entschieden. Sie dürfte in den nächsten Tagen entschieden werden. Ich wäre froh, wenn ich wüßte, wo ich hingehöre. Du kannst auf Deine Erfolge beim Steueramt schon stolz sein. Nun kannst Du den Dauerauftrag wegen der Steuern, die monatlich zu zahlen sind, einstweilen einstellen lassen, denn die 51.-RM bekommst Du nicht herausbezahlt, die werden für Steuern des neuen Jahres 1942 gutgeschrieben. Gehe also bitte zur Sparkasse und stelle den Antrag, daß ab 1. Juli die Zahlung beziehungsweise der Überweisungsauftrag zurückgenommen wird. Die Löschung des Überweisungsauftrages soll für 5 Monate (5 x 9.70 = 48.50 RM) Gültigkeit haben. Also ab 1. Dezember 1942 muß der Auftrag wieder in Kraft gesetzt werde. Schreibe es auf den Kalender, daß Du den Gang zur Sparkasse in der 2ten November-Hälfte nicht vergißt.
Erbschein und Testamentsvollstrecker Zeugnis ist vom Bezirksnotariat II Saulgau wieder an mich zurückgekommen. Hebe beides auf, denn man braucht es wieder. Das Geld, das Du mir geschickt hast liegt noch in St. Die! Ich muß eben warten, bis ich wieder hinkomme. Für Juni bitte ich Dich mir wieder den gleichen Betrag zu senden, aber erst abschicken, wenn Du weißt, daß ich hier bleibe.
Wenn ich hier bleibe, lasse ich Frank eine kurze Mitteilung zukommen, den genauen Wortlaut schreibe ich noch.
Von Hilde1 habe ich in den letzten Tagen Zigaretten und 1 Paket Rasierklingen erhalten. Sie haben mich recht gefreut. An Paul2 werde ich noch schreiben.
Die Berichte über die Szenen, die sich mit den Kleinen abspielen, lese ich mit ganz besonderem Interesse. Jede zeigt sich in ihrer Eigenart und besonderer Veranlagung. Die ,,Dame“ ist auf ihrem Ausdruck ,,S . . .“ eben einmal gestolpert und und aus der Rolle gefallen. Das darf aber nicht mehr vorkommen. Die Elfriede beglückwünsche ich zu ihren Fähigkeiten die Haustüre von innen und außen aufzumachen. Das ist ein Zeichen, daß unsere Kleinen wachsen. Bald wird auch Brigitte mit neuen Taten aufwarten. Ob Inge oder Dieter, das ist ganz gleich. Die Hauptsache ist, daß Du gesund bleibst und einem gesunden Kinde neues Leben schenkst. Schreibe mir bitte näher, wie es Dir in der Richtung geht und ob Du es mit Ausnahme Deiner Fußbeschwerden normal gehend, empfindest. Weißt, liebes Mamachen, ich denke oft lieb an Dich und meine ersten Gedanken morgens gehören Euch und meinen letzten abends wiederum. So sorge ich mich, und lebe mit Euch, wie wenn ich zu Hause wäre.
Auch diese Trennungszeit hört einmal auf und wir werden gemeinsam alles wieder unter einem Dache erleben.
Sei bestens gegrüßt und viel, 1000-mal herzlich geküßt von Deinem Dich liebenden Josef
Herzliche Grüße an Franz und Agathe!