O. U., den 10.10.42
Meine Liebsten!
Für Deine liebe Briefkarte danke ich Dir bestens. Hat sie mir wiedrum gezeigt, wie lieb Du mich hast und über mich denkst. Gestern nacht hatte ich Gelegenheit Deine Zeilen immer und immer wieder zu lesen, denn die Dienststunden erstreckten sich bis 2:30 Uhr heute früh. Viel Arbeit werden uns wieder die nächsten Tage bescheren, bis (schon wieder) alles abgerückt ist. Ich bin nicht mit dabei, sondern ich bleibe wieder beim alten Stab. Trotzdem müssen wir jedenfalls Anfang nächster Woche wieder weiterwandern. Ich habe meine Sachen deshalb von meinem letzten Umzug her noch nicht alle ausgepackt. Du kannst Dir denken, wie froh ich wäre, wieder ein mal ein festeres Quartier beziehen zu können. So ist das Soldatleben.
Zu dem Telegramm von Anton habe ich Dir noch mitzuteilen, dass ich Anton geschrieben habe, unter den derzeitigen Umständen sei es mir unmöglich den Rolfle zu uns zu nehmen, da Du ja noch nicht einmal aus dem Krankenhaus entlassen seist und wir froh sein müssten unseren Aufgaben gerecht werden zu können. Es wäre für mich und jedenfalls auch für Dich in normalen Zeiten keine Frage gewesen, den Rolfle solange aufzunehmen, aber unter diesen Verhältnissen geht es mit dem besten Willen nicht. Das habe ich Anton auch geschrieben und ihm empfohlen eine Haushalthilfe in sein Haus aufzunehmen (entweder von der NSV1 oder durch die Vermittlung des Arbeitsamtes). Auch für ihn wäre es besser, wenn der Haushalt aufrecht erhalten bliebe. Wenn der Mensch arbeiten muss, so kann er nicht die Hausgeschäfte besorgen. So hat es mir leid getan in diesem Falle ihm keine Hilfe bringen zu können.
Entschuldige, wenn ich jetzt diesen Brief mit der Maschine schreibe, ich tue das nicht gern, weil dem beschaulicher Leser der Genuss der persönlischen Note beim Lesen handgeschriebener Briefe verloren geht.
Der Dienst beginnt, ich habe nun keine Zeit mehr und grüsse Dich und die Kinder recht herzlich und wünsche Dir eine baldige Wiederherstellung Deiner Kräfte.
Dein Josef
Meine Liebsten!
Für Deine liebe Briefkarte danke ich Dir bestens. Hat sie mir wiedrum gezeigt, wie lieb Du mich hast und über mich denkst. Gestern nacht hatte ich Gelegenheit Deine Zeilen immer und immer wieder zu lesen, denn die Dienststunden erstreckten sich bis 2:30 Uhr heute früh. Viel Arbeit werden uns wieder die nächsten Tage bescheren, bis (schon wieder) alles abgerückt ist. Ich bin nicht mit dabei, sondern ich bleibe wieder beim alten Stab. Trotzdem müssen wir jedenfalls Anfang nächster Woche wieder weiterwandern. Ich habe meine Sachen deshalb von meinem letzten Umzug her noch nicht alle ausgepackt. Du kannst Dir denken, wie froh ich wäre, wieder ein mal ein festeres Quartier beziehen zu können. So ist das Soldatleben.
Zu dem Telegramm von Anton habe ich Dir noch mitzuteilen, dass ich Anton geschrieben habe, unter den derzeitigen Umständen sei es mir unmöglich den Rolfle zu uns zu nehmen, da Du ja noch nicht einmal aus dem Krankenhaus entlassen seist und wir froh sein müssten unseren Aufgaben gerecht werden zu können. Es wäre für mich und jedenfalls auch für Dich in normalen Zeiten keine Frage gewesen, den Rolfle solange aufzunehmen, aber unter diesen Verhältnissen geht es mit dem besten Willen nicht. Das habe ich Anton auch geschrieben und ihm empfohlen eine Haushalthilfe in sein Haus aufzunehmen (entweder von der NSV1 oder durch die Vermittlung des Arbeitsamtes). Auch für ihn wäre es besser, wenn der Haushalt aufrecht erhalten bliebe. Wenn der Mensch arbeiten muss, so kann er nicht die Hausgeschäfte besorgen. So hat es mir leid getan in diesem Falle ihm keine Hilfe bringen zu können.
Entschuldige, wenn ich jetzt diesen Brief mit der Maschine schreibe, ich tue das nicht gern, weil dem beschaulicher Leser der Genuss der persönlischen Note beim Lesen handgeschriebener Briefe verloren geht.
Der Dienst beginnt, ich habe nun keine Zeit mehr und grüsse Dich und die Kinder recht herzlich und wünsche Dir eine baldige Wiederherstellung Deiner Kräfte.
Dein Josef