O. U., den 14. Juni 1942
Mein allerliebstes Frauchen!
Heute vormittag bin ich von meinem Truppenteil feldmarschmäßig ausgerüstet hier wieder eingetroffen. Das Umzug ist wieder einmal vollzogen. Ich hoffe diesmal für längere Zeit als dies an meinen bisherigen Aufenthaltsorten der Fall war. Ich bin so froh, nun an einer meinen Gesundheitsverhältnissen am besten entsprechenden Stelle verwendet zu werden. Jedesmal findet man eine neue Umgebung und da dauert es doch einige Zeit bis man wieder mit den neuen Verhältnisse vertraut ist. Auf der anderen ist man an einen neuen Platz beim Kommiß schneller eingelebt als das im zivilen Leben.
Deine schöne Berichte über das Treiben der Kinder freuen mich immer riesig. So kann ich die Entwicklung der Kinder am besten miterleben, wenn ich jeweils wieder etwas fortschrittliches von ihnen höre. Die Brigitte ist noch ein so kleines Persönchen und doch schon so vital und stolz auf ihr neues Kleidchen ebenso wie auf ihr Töpfchen. Wegen dem Impfen der Brigitte gehe nur zu Dr. Minholz und lasse Dich einmal beraten. Vielleicht ist auch in den heißen Sommermonaten es nicht ratsam zu impfen, weil doch da die Kinder viel in Schweiß kommen. Wenn es nicht ,,vollständig“ bedenkenlos ist, dann möchte ich beinahe raten bis im Frühjahr nächsten Jahres zuzuwarten. Solltest Du im Herbst wieder eine Aufforderung bekommen dann mußt Du es eben an die Stadtarztstelle schreiben und um Zurückstellung bis Frühjahr 43 bitten. Wenn meine kleine Elfriede Küchle haben will, und Du bist in der Lage solche zu backen, so mache ihr mir welche. Wegen ihren Augen gehe zum Augenarzt wenn es nicht besser wird.
Inzwischen bist Du in Reichenbach gewesen. Geht es der Tante soweit gut und hast Du das Geld bekommen und vielleicht noch mehr dazu? Es wäre schon Zeit, daß sie wieder ein bißchen herausrücken würde und Dir unter die Arme greifen, einer so lieben, kleinen Soldatenfrau, wie Du es bist. Von dem .......... des Schwiegervaters von Anton habe ich durch den beigelegten Brief erfahren. Ich werde ihm demnächst schreiben. Inzwischen hat er ja von Dir einen Brief bekommen. Eines der Eltern zu verlieren und zudem noch so rasch, ist hart. Ich gönne es Else, daß wenigstens Anton daheim ist und sie so über die schwere Zeit besser hinwegkommt. Anton selbst scheint Rheumatismus zu haben und stark geplagt zu sein.
Auch ich sende der lieben Irmgard und Elfriede liebe Grüße und Küße sowie der kleinen Brigitte. Ich vergesse die Kleinen nicht und Dich, mein Liebes am allerwenigsten.
Bleibe gesund und trage Dein Schicksal mit Haltung. Ich komme wieder und gehe den gemeinsamen Weg in Liebe und Treue mit Dir.
Dein Josef
Hier habe ich für Franz noch keine Hosenträger erwischen können. Ein Kamerad von meiner Truppenteil will mir welche besorgen und mir dann schicken. Ich hoffen den gewünschten Mantel für Dich zu bekommen. Dein Josef
Mein allerliebstes Frauchen!
Heute vormittag bin ich von meinem Truppenteil feldmarschmäßig ausgerüstet hier wieder eingetroffen. Das Umzug ist wieder einmal vollzogen. Ich hoffe diesmal für längere Zeit als dies an meinen bisherigen Aufenthaltsorten der Fall war. Ich bin so froh, nun an einer meinen Gesundheitsverhältnissen am besten entsprechenden Stelle verwendet zu werden. Jedesmal findet man eine neue Umgebung und da dauert es doch einige Zeit bis man wieder mit den neuen Verhältnisse vertraut ist. Auf der anderen ist man an einen neuen Platz beim Kommiß schneller eingelebt als das im zivilen Leben.
Deine schöne Berichte über das Treiben der Kinder freuen mich immer riesig. So kann ich die Entwicklung der Kinder am besten miterleben, wenn ich jeweils wieder etwas fortschrittliches von ihnen höre. Die Brigitte ist noch ein so kleines Persönchen und doch schon so vital und stolz auf ihr neues Kleidchen ebenso wie auf ihr Töpfchen. Wegen dem Impfen der Brigitte gehe nur zu Dr. Minholz und lasse Dich einmal beraten. Vielleicht ist auch in den heißen Sommermonaten es nicht ratsam zu impfen, weil doch da die Kinder viel in Schweiß kommen. Wenn es nicht ,,vollständig“ bedenkenlos ist, dann möchte ich beinahe raten bis im Frühjahr nächsten Jahres zuzuwarten. Solltest Du im Herbst wieder eine Aufforderung bekommen dann mußt Du es eben an die Stadtarztstelle schreiben und um Zurückstellung bis Frühjahr 43 bitten. Wenn meine kleine Elfriede Küchle haben will, und Du bist in der Lage solche zu backen, so mache ihr mir welche. Wegen ihren Augen gehe zum Augenarzt wenn es nicht besser wird.
Inzwischen bist Du in Reichenbach gewesen. Geht es der Tante soweit gut und hast Du das Geld bekommen und vielleicht noch mehr dazu? Es wäre schon Zeit, daß sie wieder ein bißchen herausrücken würde und Dir unter die Arme greifen, einer so lieben, kleinen Soldatenfrau, wie Du es bist. Von dem .......... des Schwiegervaters von Anton habe ich durch den beigelegten Brief erfahren. Ich werde ihm demnächst schreiben. Inzwischen hat er ja von Dir einen Brief bekommen. Eines der Eltern zu verlieren und zudem noch so rasch, ist hart. Ich gönne es Else, daß wenigstens Anton daheim ist und sie so über die schwere Zeit besser hinwegkommt. Anton selbst scheint Rheumatismus zu haben und stark geplagt zu sein.
Auch ich sende der lieben Irmgard und Elfriede liebe Grüße und Küße sowie der kleinen Brigitte. Ich vergesse die Kleinen nicht und Dich, mein Liebes am allerwenigsten.
Bleibe gesund und trage Dein Schicksal mit Haltung. Ich komme wieder und gehe den gemeinsamen Weg in Liebe und Treue mit Dir.
Dein Josef
Hier habe ich für Franz noch keine Hosenträger erwischen können. Ein Kamerad von meiner Truppenteil will mir welche besorgen und mir dann schicken. Ich hoffen den gewünschten Mantel für Dich zu bekommen. Dein Josef