O. U., den 20. Mai 1942
Meine Liebste!
Dein Brieflein von 17.5.1942 (N. 2) hat mich gestern abend erreicht. Es hat mich recht gefreut. Wie Du inzwischen erfahren hast, hat mich der Brief den Du noch an die Genesenden Kp.1 gerichtet hast erreicht. Die Sache mit der Lebensversicherung ist auch in Rollen. Es ist in dieser
Sache direkt schauderhaft wie den manchen Rollen wegen 68.- RM noch gearbeitet wird. Ich weigere mich natürlich diese Urkunden beizubringen. Die Versicherung Gesellschaft habe ich davon unterrichtet. Ich glaube beinahe daß da noch Kr. Leute sitzen, die wenig beschäftigt sind und es hat sich scheints in Lübeck2 noch nicht herumgesprochen, daß wir Kriegszustände haben. Gegebenfalls wende ich mich an meinen Fürsorgeoffizier.
Wegen das Ergebnis von meiner Mutter sehe einmal in den Hausbau Akten nach, ich glaube er liegt da oben drauf. Gleichzeitig muß da noch ein Testamentsvollstreckerzeugnis3 beiliegen. Wenn Du es da nicht findest, dann sehe bitte einmal in den Faszikeln in der Schreibtisch Schublade nach. Hast Du sie gefunden, dann schicke mir beide Urkunden. Im anderen
Falle muß ich mir wieder einige vom Nachlaßgericht Schussenried4 beschaffen. Das
weitere veranlasse ich dann von hier aus. Wegen der Übernahme auf eine Schreibstube muß ich noch abwarten. Auf meine Meldung habe ich noch keinen Bescheid erhalten.
Oft denke ich an meinen Genesungsurlaub zurück und freue mich über die schönen Stunden zu Hause.
Wenn ich höre, daß es Dir den Umständen entsprechend gut geht, so bin ich immer wieder für einige Tage beruhigt. Die Betty dauert mich, sie als junge Frau trägt an solchen Beschwerden sicher schwer.5
Nun hast Du inzwischen Besuch von Paula und ihren Kleinen bekommen. Freut Euch beide von den Jungen, dann vergeßt ihr auch die Gegenwart schneller und mit den Kindern bleibt man jung.
Um mich habe bitte keine Angst. Ja, die Jungen, sie sind uns Aufgabe und Verpflichtung, sie sind uns Freude, sie sind wir selbst. Ohne ihr Dasein wäre ja Leben und Heldentod in Krieg und Frieden sinnlos. Also aushalten und aufrecht bleiben. Die neuesten Siegserfolge haben wieder bewiesen, daß die Truppe an der Front ihren Mann stellt. Ich grüße auf Pfingsten Dich besonders
Du liebe, kleine Frau und wünsche Dir recht frohe Feiertage. Gehe bei schönem Wetter und wenn Deine Füße es zulassen mit den Kindern und vergesse nicht den Onkel Franz hierzu einzuladen. Außer Dir habe ich noch niemand geschrieben, Du kannst verstehen, daß ich jetzt nicht mehr viel Zeit habe und wenn ich frei bin, gehe ich meistens raus aus dem Bau um frische Luft zu genießen.
Wie in jedem Briefe so wünsche ich Dir immer noch das Beste für Dich und Kleinen. Meine Gedanken sind recht oft bei Euch. Noch herzliche Grüße an Onkel Franz und Agathe
Dein treuen Josef
Hast Du das erste Päckchen schon erhalten! Ein zweites ist auch unterwegs und das dritte folgt jedenfalls am Sonntag.
Meine Liebste!
Dein Brieflein von 17.5.1942 (N. 2) hat mich gestern abend erreicht. Es hat mich recht gefreut. Wie Du inzwischen erfahren hast, hat mich der Brief den Du noch an die Genesenden Kp.1 gerichtet hast erreicht. Die Sache mit der Lebensversicherung ist auch in Rollen. Es ist in dieser
Sache direkt schauderhaft wie den manchen Rollen wegen 68.- RM noch gearbeitet wird. Ich weigere mich natürlich diese Urkunden beizubringen. Die Versicherung Gesellschaft habe ich davon unterrichtet. Ich glaube beinahe daß da noch Kr. Leute sitzen, die wenig beschäftigt sind und es hat sich scheints in Lübeck2 noch nicht herumgesprochen, daß wir Kriegszustände haben. Gegebenfalls wende ich mich an meinen Fürsorgeoffizier.
Wegen das Ergebnis von meiner Mutter sehe einmal in den Hausbau Akten nach, ich glaube er liegt da oben drauf. Gleichzeitig muß da noch ein Testamentsvollstreckerzeugnis3 beiliegen. Wenn Du es da nicht findest, dann sehe bitte einmal in den Faszikeln in der Schreibtisch Schublade nach. Hast Du sie gefunden, dann schicke mir beide Urkunden. Im anderen
Falle muß ich mir wieder einige vom Nachlaßgericht Schussenried4 beschaffen. Das
weitere veranlasse ich dann von hier aus. Wegen der Übernahme auf eine Schreibstube muß ich noch abwarten. Auf meine Meldung habe ich noch keinen Bescheid erhalten.
Oft denke ich an meinen Genesungsurlaub zurück und freue mich über die schönen Stunden zu Hause.
Wenn ich höre, daß es Dir den Umständen entsprechend gut geht, so bin ich immer wieder für einige Tage beruhigt. Die Betty dauert mich, sie als junge Frau trägt an solchen Beschwerden sicher schwer.5
Nun hast Du inzwischen Besuch von Paula und ihren Kleinen bekommen. Freut Euch beide von den Jungen, dann vergeßt ihr auch die Gegenwart schneller und mit den Kindern bleibt man jung.
Um mich habe bitte keine Angst. Ja, die Jungen, sie sind uns Aufgabe und Verpflichtung, sie sind uns Freude, sie sind wir selbst. Ohne ihr Dasein wäre ja Leben und Heldentod in Krieg und Frieden sinnlos. Also aushalten und aufrecht bleiben. Die neuesten Siegserfolge haben wieder bewiesen, daß die Truppe an der Front ihren Mann stellt. Ich grüße auf Pfingsten Dich besonders
Du liebe, kleine Frau und wünsche Dir recht frohe Feiertage. Gehe bei schönem Wetter und wenn Deine Füße es zulassen mit den Kindern und vergesse nicht den Onkel Franz hierzu einzuladen. Außer Dir habe ich noch niemand geschrieben, Du kannst verstehen, daß ich jetzt nicht mehr viel Zeit habe und wenn ich frei bin, gehe ich meistens raus aus dem Bau um frische Luft zu genießen.
Wie in jedem Briefe so wünsche ich Dir immer noch das Beste für Dich und Kleinen. Meine Gedanken sind recht oft bei Euch. Noch herzliche Grüße an Onkel Franz und Agathe
Dein treuen Josef
Hast Du das erste Päckchen schon erhalten! Ein zweites ist auch unterwegs und das dritte folgt jedenfalls am Sonntag.