Sonntag, den 22.XI. 1942
Meine Liebste, liebe Kinder!
Euere liebe Geburtstagsgrüße und -Wünsche haben mich gestern erreicht. Ich danke recht herzlich dafür und wünsche daß sie recht bald in Erfüllung gehen. Wenn Du Dich meine Liebste von einer Enttäuschung bewahren willst, so klammere Dich bitte nicht allzusehr an den Gedanken meiner Entlassung. Ja, es besteht immerhin die Möglichkeit, daß ich a.r.H.1 geschrieben werden könnte, aber wenn ich, was eher anzunehmen ist, g.r.H.2 oder g.r.F.3 geschrieben werden sollte, dann werde ich nicht entlassen. Andererseits weißt Du ja, wie Frank von einer UK Stellung4 denkte. Er würde ja dadurch seinem geliebten Frey des eigene Grab schaufeln. Wir müssen uns beide gedulden und daran denken, daß wir unsere Kraft nicht in selbst bereiteten Enttäuschungen vergeuden dürfen. So bald ich weiß, wie mich der Arzt hier entläßt, werde ich, wenn das Ergebnis g.r.H. ist, eine Verwendung in Ulm beantragen und darum bitten, daß ich außer Verpflegung gesetzt wurde. Ich könnte dann zu Hause sein und meine Gesundheit entsprechend schonen. Ich rechne immer noch, daß ich am Freitag 27. November 1942 entlassen werde, spätestens aber am Dienstag 1. Dezember 1942.
Meine Liebste, hier habe ich mich sehr gut erholt. Ich habe ein frisches und gesundes Aussehen, wiege 65,2 Kg netto und habe einen sehr guten Appettit. Die Blutsenkung ist allerdings noch etwas beschleinigt, zuletzt 7/29.5
Den Rest meines Lazarett Aufenthaltes werde ich dazu benutzen mir tüchtig zuzusetzen, dazu haben wir hier herrliche Tage. Ich verbringe ziemlich viel Zeit jetzt im Freien. Die Sonne scheint trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit recht schön und warm.
Die beiden Päckchen wirst Du inzwischen erhalten haben. Auch ich habe das in den letzten Brief ,,Eingelegte” mit Dank erhalten. Es ist recht erfreunlich, daß Du noch so schön stillen kannst, und daß der Kleine einen solchen Appettit hat. Tun für Deine Gesundheit was Du kannst und schaue deswegen nicht aufs Geld. Mich freut es ja so, daß ich Dir das Nährbeir verschaffen konnte und was ich Dir hier besorgen und noch mitbringen kann tue ich ebenfalls. Gefreut hat mich auch die Mitteilung, daß Franz das KVK6 erhalten hat. Es ist für ihn ein Ansporn nun besonders eifrig seine Pflicht zu tun, denn derartige Aufzeichnungen verpflichten ja. Franz hat mir mit einem Brief 5.0RM geschickt. Hast Du auch die Betten beziehungsweise Matrazen noch nicht erhalten oder nur die Bettstellen.
Zum Schluß möchte ich noch die besten Glückswünsche zu Elfriedens Geburtstag zum Ausdruck bringen. Möge sie gesund bleiben und uns allen recht viel Freude bereiten. Für ihren Geburtstag selbst wünsche ich Ihr recht viel Freude. Ich denke in stiller Sehnsucht an sie und halte im Geiste Ihr kleines Händchen in der meinen.
Seid alle herzlich gegrüßt und vielmals geküßt von Deinem Spatzl und Papa
Meine Liebste, liebe Kinder!
Euere liebe Geburtstagsgrüße und -Wünsche haben mich gestern erreicht. Ich danke recht herzlich dafür und wünsche daß sie recht bald in Erfüllung gehen. Wenn Du Dich meine Liebste von einer Enttäuschung bewahren willst, so klammere Dich bitte nicht allzusehr an den Gedanken meiner Entlassung. Ja, es besteht immerhin die Möglichkeit, daß ich a.r.H.1 geschrieben werden könnte, aber wenn ich, was eher anzunehmen ist, g.r.H.2 oder g.r.F.3 geschrieben werden sollte, dann werde ich nicht entlassen. Andererseits weißt Du ja, wie Frank von einer UK Stellung4 denkte. Er würde ja dadurch seinem geliebten Frey des eigene Grab schaufeln. Wir müssen uns beide gedulden und daran denken, daß wir unsere Kraft nicht in selbst bereiteten Enttäuschungen vergeuden dürfen. So bald ich weiß, wie mich der Arzt hier entläßt, werde ich, wenn das Ergebnis g.r.H. ist, eine Verwendung in Ulm beantragen und darum bitten, daß ich außer Verpflegung gesetzt wurde. Ich könnte dann zu Hause sein und meine Gesundheit entsprechend schonen. Ich rechne immer noch, daß ich am Freitag 27. November 1942 entlassen werde, spätestens aber am Dienstag 1. Dezember 1942.
Meine Liebste, hier habe ich mich sehr gut erholt. Ich habe ein frisches und gesundes Aussehen, wiege 65,2 Kg netto und habe einen sehr guten Appettit. Die Blutsenkung ist allerdings noch etwas beschleinigt, zuletzt 7/29.5
Den Rest meines Lazarett Aufenthaltes werde ich dazu benutzen mir tüchtig zuzusetzen, dazu haben wir hier herrliche Tage. Ich verbringe ziemlich viel Zeit jetzt im Freien. Die Sonne scheint trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit recht schön und warm.
Die beiden Päckchen wirst Du inzwischen erhalten haben. Auch ich habe das in den letzten Brief ,,Eingelegte” mit Dank erhalten. Es ist recht erfreunlich, daß Du noch so schön stillen kannst, und daß der Kleine einen solchen Appettit hat. Tun für Deine Gesundheit was Du kannst und schaue deswegen nicht aufs Geld. Mich freut es ja so, daß ich Dir das Nährbeir verschaffen konnte und was ich Dir hier besorgen und noch mitbringen kann tue ich ebenfalls. Gefreut hat mich auch die Mitteilung, daß Franz das KVK6 erhalten hat. Es ist für ihn ein Ansporn nun besonders eifrig seine Pflicht zu tun, denn derartige Aufzeichnungen verpflichten ja. Franz hat mir mit einem Brief 5.0RM geschickt. Hast Du auch die Betten beziehungsweise Matrazen noch nicht erhalten oder nur die Bettstellen.
Zum Schluß möchte ich noch die besten Glückswünsche zu Elfriedens Geburtstag zum Ausdruck bringen. Möge sie gesund bleiben und uns allen recht viel Freude bereiten. Für ihren Geburtstag selbst wünsche ich Ihr recht viel Freude. Ich denke in stiller Sehnsucht an sie und halte im Geiste Ihr kleines Händchen in der meinen.
Seid alle herzlich gegrüßt und vielmals geküßt von Deinem Spatzl und Papa