O. U., den 23. Juli 1942
Meine Liebste!
Dein liebes Brieflein vom 19.7. (N. 24) hat mich heute erreicht und richtig gefreut. Ich danke Dir und auch der kleinen Irmgard für die beigefügten Zeilen herzlich.
Selbst bin ich froh, daß es wieder ruhiger im Dienst geworden ist. Alles wird zur Zeit umgeregelt und da treten ganz natürlich bei verschiedenen Befehlsstellen Unklarheiten zu Tage, die eben mit zu behoben auch unsere Aufgabe ist. Die Lage ist aber nach wie vor spannend. Es ist sehr interessant, von dieser Stelle aus, die Vorgänge zu sehen.
Nachdem Faller nun tot ist, bin ich mit meinem Bruder darüber einig, daß nicht irgendetwas nachgetragen wird, was ja nur in der Person des Faller lag. Es hatte mit seinen Schulden sicher auch viele unruhige Stunden. Davon wissen wir nichts und wollen dankbar sein, wenn uns derartige Sorgen erspart bleiben. Solche Dinge sind dann meist auch für die Hinterbleibenen wenig angenehm.
Trotzdem unser Koch mit den anderen ,,abgerückt” ist, ist unsere Verpflegung gleichbleibend gut geblieben. Heute abend gab es guten Kartoffelsalat gemischt mit Gurken und Mettwurst. Dazu habe ich mir noch Tomaten gekauft und ein Fläschen Bier. So bin ich nun gut gesättigt mit Briefschreiben beschäftigt. Anschließend gehe ich noch mit anderen Kameraden zusammen ins Soldatenheim zu einer Tasse Kaffee bis wir um 11 Uhr wieder in die Unterkunft zurückkehren. Auf meiner Stube sind nur noch Schreiber. Ich bin der einsige der ,,neuen”, der als 1. Schreiber selbstständig die Abteilung Ia führt. Du darfst nicht beleidigt sein, wenn ich Dir die Fettmarken anbei wieder zusende. Ich kann es hier nur mit Schwierigkeiten umtauschen und Ihr braucht es zu Hause sicher noch notwendiger, wie ich hier. Anbei sende ich auch die Feldpostmarke für die Versendung eines 1 Kilogramm Päckchens. Ich habe mich erkündigen wollen, wie lange die Marke gilt, aber noch nichts bestimmtes erfahren können. Wie ich schon an Franz geschrieben habe ist eine Versucherle von einer Kokosnuß per Feldpost weggegangen ebenso einer Hosenträger (2 Paar). Gebt mir der Efriede als Trost für ihren schweren Enttäuschungsschmerz ein größeres Stück. Für Deine beiden Päckchen, die ich ebenfalls erhalten habe, meinen herzlichen Dank. Gebäck von zu Hause schmeckt immer am Besten.
Anschließend noch ein kleines Brieflein für Irmgard und Elfriede.
Sei mit vielen herzlichen Grüßen und Küssen und mit dem Wunsche auf ein baldiges Wiedersehen herzlich gegrüßt und geküßt von Deinem Dich immer liebenden Spatzl
Liebe Kinder!
Euer Papa grüßt Euch alle recht herzlich aus der Ferne. Die Bildchen von Euch beiden mit den schönen Märchen, sowie die Engelein und der Bub mit den Blumenkörbchen hat mich recht gefreut. Auch Irmgard, Dein liebes Brieflein habe ich erhalten und von Elfriede gehört, daß Du das Bild vom Papa immer mit frischen Blumen zierst. Seid mir alle recht brav und freut Euch auf Euer ,,Brüderlein” Ich komme bald zu Euch, wenn auch nur auf kurze Zeit. Ihr könnt mir dann alles erzählen, was Ihr erlebt habt. Ich setzte mich dann wieder zu Euch auf dem Boden und werde mit Euch spielen. Seid mir recht lieb und vergeßt Eueren Papa nicht
Euer Papa
Meine Liebste!
Dein liebes Brieflein vom 19.7. (N. 24) hat mich heute erreicht und richtig gefreut. Ich danke Dir und auch der kleinen Irmgard für die beigefügten Zeilen herzlich.
Selbst bin ich froh, daß es wieder ruhiger im Dienst geworden ist. Alles wird zur Zeit umgeregelt und da treten ganz natürlich bei verschiedenen Befehlsstellen Unklarheiten zu Tage, die eben mit zu behoben auch unsere Aufgabe ist. Die Lage ist aber nach wie vor spannend. Es ist sehr interessant, von dieser Stelle aus, die Vorgänge zu sehen.
Nachdem Faller nun tot ist, bin ich mit meinem Bruder darüber einig, daß nicht irgendetwas nachgetragen wird, was ja nur in der Person des Faller lag. Es hatte mit seinen Schulden sicher auch viele unruhige Stunden. Davon wissen wir nichts und wollen dankbar sein, wenn uns derartige Sorgen erspart bleiben. Solche Dinge sind dann meist auch für die Hinterbleibenen wenig angenehm.
Trotzdem unser Koch mit den anderen ,,abgerückt” ist, ist unsere Verpflegung gleichbleibend gut geblieben. Heute abend gab es guten Kartoffelsalat gemischt mit Gurken und Mettwurst. Dazu habe ich mir noch Tomaten gekauft und ein Fläschen Bier. So bin ich nun gut gesättigt mit Briefschreiben beschäftigt. Anschließend gehe ich noch mit anderen Kameraden zusammen ins Soldatenheim zu einer Tasse Kaffee bis wir um 11 Uhr wieder in die Unterkunft zurückkehren. Auf meiner Stube sind nur noch Schreiber. Ich bin der einsige der ,,neuen”, der als 1. Schreiber selbstständig die Abteilung Ia führt. Du darfst nicht beleidigt sein, wenn ich Dir die Fettmarken anbei wieder zusende. Ich kann es hier nur mit Schwierigkeiten umtauschen und Ihr braucht es zu Hause sicher noch notwendiger, wie ich hier. Anbei sende ich auch die Feldpostmarke für die Versendung eines 1 Kilogramm Päckchens. Ich habe mich erkündigen wollen, wie lange die Marke gilt, aber noch nichts bestimmtes erfahren können. Wie ich schon an Franz geschrieben habe ist eine Versucherle von einer Kokosnuß per Feldpost weggegangen ebenso einer Hosenträger (2 Paar). Gebt mir der Efriede als Trost für ihren schweren Enttäuschungsschmerz ein größeres Stück. Für Deine beiden Päckchen, die ich ebenfalls erhalten habe, meinen herzlichen Dank. Gebäck von zu Hause schmeckt immer am Besten.
Anschließend noch ein kleines Brieflein für Irmgard und Elfriede.
Sei mit vielen herzlichen Grüßen und Küssen und mit dem Wunsche auf ein baldiges Wiedersehen herzlich gegrüßt und geküßt von Deinem Dich immer liebenden Spatzl
Liebe Kinder!
Euer Papa grüßt Euch alle recht herzlich aus der Ferne. Die Bildchen von Euch beiden mit den schönen Märchen, sowie die Engelein und der Bub mit den Blumenkörbchen hat mich recht gefreut. Auch Irmgard, Dein liebes Brieflein habe ich erhalten und von Elfriede gehört, daß Du das Bild vom Papa immer mit frischen Blumen zierst. Seid mir alle recht brav und freut Euch auf Euer ,,Brüderlein” Ich komme bald zu Euch, wenn auch nur auf kurze Zeit. Ihr könnt mir dann alles erzählen, was Ihr erlebt habt. Ich setzte mich dann wieder zu Euch auf dem Boden und werde mit Euch spielen. Seid mir recht lieb und vergeßt Eueren Papa nicht
Euer Papa