O. U., den 23. 10. 1942
Meine Allerliebste!
Wieder ist die gewohnte Zeit des Schreibens. Ich muß dies im Bett besorgen, nicht deswegen, weil ich nicht aufstehen könnte, sondern weil der Sanitäter und der Arzt dauernd im Wege ist und mich ins Bett schicken. Also, entschuldige die schlechte Schrift. Mir geht es ganz gut, es fehlt mir nur am Stuhlgang, seit 3 Tagen habe ich keinen mehr gehabt. Aber, woher soll er auch kommen von lauter Tee! Ich hoffe, ab morgen wieder etwas mehr Kost zu bekommen. Wie geht es Dir und den Jungens? Hoffentlich gut. Du kannst Dir gar kein Bild machen, wie ich mich nach Euch und nach der Heimat sehne. Es hat den Anschein - nach den Aussagen des Arztes -, daß ich wieder eine volle Diätkur hier mitmachen muß, die dauert wieder bis Mitte Dezember.
Heute nacht habe ich oft an Euch gedacht, während des zweimaligen Fliegeralarm und gewünscht, daß Du von einem solchen verschont geblieben bist. In der Zeitung habe ich gelesen, daß Frau Flöbl1 gestorben ist und daß bei Arch-Baisch2 wieder Jugend gekommen ist. Mich freut es recht, wenn ich von zu Hause in der Zeitung solche Neuigkeiten erfahre. Ich bin dann wenigstens durch diese Mitteilung täglich mit Ulm verbunden! Die Regelung der Pachtangelegenheiten bei Tante hoffe ich selbst erledigen zu können. Ich denke, daß der Altbürgermeister Hersch3 die Gelder einzieht und ich die Leute benachrichtige. Bis dahin kann ich schon wieder aufstehen und dies erledigen. Grüße mir besonders Onkel Franz, er solle Dich Deine ferne annehmen.
Ich aber kann hier nichts anderes tun als an Dich denken und Dich lieben Dein Spatzl und Papa
Meine Allerliebste!
Wieder ist die gewohnte Zeit des Schreibens. Ich muß dies im Bett besorgen, nicht deswegen, weil ich nicht aufstehen könnte, sondern weil der Sanitäter und der Arzt dauernd im Wege ist und mich ins Bett schicken. Also, entschuldige die schlechte Schrift. Mir geht es ganz gut, es fehlt mir nur am Stuhlgang, seit 3 Tagen habe ich keinen mehr gehabt. Aber, woher soll er auch kommen von lauter Tee! Ich hoffe, ab morgen wieder etwas mehr Kost zu bekommen. Wie geht es Dir und den Jungens? Hoffentlich gut. Du kannst Dir gar kein Bild machen, wie ich mich nach Euch und nach der Heimat sehne. Es hat den Anschein - nach den Aussagen des Arztes -, daß ich wieder eine volle Diätkur hier mitmachen muß, die dauert wieder bis Mitte Dezember.
Heute nacht habe ich oft an Euch gedacht, während des zweimaligen Fliegeralarm und gewünscht, daß Du von einem solchen verschont geblieben bist. In der Zeitung habe ich gelesen, daß Frau Flöbl1 gestorben ist und daß bei Arch-Baisch2 wieder Jugend gekommen ist. Mich freut es recht, wenn ich von zu Hause in der Zeitung solche Neuigkeiten erfahre. Ich bin dann wenigstens durch diese Mitteilung täglich mit Ulm verbunden! Die Regelung der Pachtangelegenheiten bei Tante hoffe ich selbst erledigen zu können. Ich denke, daß der Altbürgermeister Hersch3 die Gelder einzieht und ich die Leute benachrichtige. Bis dahin kann ich schon wieder aufstehen und dies erledigen. Grüße mir besonders Onkel Franz, er solle Dich Deine ferne annehmen.
Ich aber kann hier nichts anderes tun als an Dich denken und Dich lieben Dein Spatzl und Papa