O. U., den 27. März 1942
Meine Liebste!
Dein Brieflein hat mich recht gefreut, ebenso die Zeilen von der lieben Irmgard. Mit dem Wunsche zu Hause zu sein, da kommen meine Gedanken dem lieben Kinder und dann Deinen entgegen. Aber, ich weiß bestimmt, diese Zeit kommt auch noch und wegen dieser Hoffnung müssen wir den Gedanken an die gegenwärtige Trennung zurückstellen. Ja, das ist jetzt schön für die Jungen, sie können heraus aus dem Haus und spielen und Du hast auch ein wenig Erleichterung. Alle Abend denke ich den letzten Gedanken an Euch, ich ahne jeden einzelnen von Euch in meinen Arm, drucke Euch einen Gutenachtkuß auf den Mund und unterhalte mich noch bis der Schlaf diese Unterredung stört und morgens ist es ebenfalls so. Und die kleine Brigitte, der kleine Racker, warte, der kennt mich gar nicht mehr, wenn ich in Urlaub komme. Da bin ich schon wieder beim Thema ,,Urlaub“. In meinem letzten Brief habe ich schon genaue Pläne wegen des Urlaubs entwickelt. Ich muß natürlich abwarten, ob mich der Arzt herausläßt. Verzwingen tue ich es nicht, ich kann an sich schon warten, den hier sitze ich ja im Trockenen, also wenn meine Heimkehr auf Urlaub sich um kurze Zeit verzögert, so liegt es nicht an mir sondern am Arzt.
Wenn ich weiß, wo Du telefonisch erreichbar bist, dann kannst Du ruhig die Reise nach Cannstatt unternehmen. Du und die Kinder haben dann auch wieder Abwechslung.
Will sehen, ob ich hier für Franz etwas kaufen, es ist eben so dumm, daß ich nicht hinaus darf, dann könnte man sich die Sachen besser aussuchen. Schau, ich werde die Unterstützung von Franz so wie sie es verdient und zolle ihm vollste Anerkennung für seinen selbstlosen Heimateinsatz. Er ist und bleibt ein feiner Kerl. Nun möchte ich ihm aber doch etwas ,,mitbringen“, das heißt nicht auf Ostern senden sondern ihm über- geben, wenn ich in Urlaub komme.
Wenn Du das Geld schon am 24.III. abgesandt hast, dann werde ich es noch bekommen und es ,,vertupfen“ können. Wegen Callipott C. habe ich mit der Schwester gesprochen, wenn ich es vom Sanitätspark bekomme, schicke ich es Dir gleich.
Meine Elfriede wachst halt so arg, der liebe kleine Kerl und da muß ich eben gucken, daß er den notwendigen Zusatz bekommt.
Daß Deine Kopfschmerzen nachgelassen haben und Du den Umständen entsprechend eine gute Zeit jetzt hast, habe ich gerne vernommen. Die in dem Briefe ausgedrückte Freude an der erstandenen Bluse und dem Hut deute ich als ein gutes Zeichen für Deinen allgemeinen Humor. Auch darüber freue ich mich.
Nun wünsche ich, daß die Krampfaderngeschichte erträglich wird und Du auch diese letzte Anstrengung für Dich gut überstehst. Wir haben uns lieb, wir haben, so Gott will, lauter gesunde Kinder, haben ein eigenes Heim, und so wünsche ich, nach diesem Kriege noch viele Jahre ein gesundes Leben, so sind wir wirklich glücklich, wenn auch noch schwere Aufgaben unser herren[?].
Mit dem Wunsche auf ein baldiges Wiedersehen,
Grüße und küsse ich dich und die lieben Kinder aus der Ferne,
Dein Dich liebender Spatzl und Papa.
Meine Liebste!
Dein Brieflein hat mich recht gefreut, ebenso die Zeilen von der lieben Irmgard. Mit dem Wunsche zu Hause zu sein, da kommen meine Gedanken dem lieben Kinder und dann Deinen entgegen. Aber, ich weiß bestimmt, diese Zeit kommt auch noch und wegen dieser Hoffnung müssen wir den Gedanken an die gegenwärtige Trennung zurückstellen. Ja, das ist jetzt schön für die Jungen, sie können heraus aus dem Haus und spielen und Du hast auch ein wenig Erleichterung. Alle Abend denke ich den letzten Gedanken an Euch, ich ahne jeden einzelnen von Euch in meinen Arm, drucke Euch einen Gutenachtkuß auf den Mund und unterhalte mich noch bis der Schlaf diese Unterredung stört und morgens ist es ebenfalls so. Und die kleine Brigitte, der kleine Racker, warte, der kennt mich gar nicht mehr, wenn ich in Urlaub komme. Da bin ich schon wieder beim Thema ,,Urlaub“. In meinem letzten Brief habe ich schon genaue Pläne wegen des Urlaubs entwickelt. Ich muß natürlich abwarten, ob mich der Arzt herausläßt. Verzwingen tue ich es nicht, ich kann an sich schon warten, den hier sitze ich ja im Trockenen, also wenn meine Heimkehr auf Urlaub sich um kurze Zeit verzögert, so liegt es nicht an mir sondern am Arzt.
Wenn ich weiß, wo Du telefonisch erreichbar bist, dann kannst Du ruhig die Reise nach Cannstatt unternehmen. Du und die Kinder haben dann auch wieder Abwechslung.
Will sehen, ob ich hier für Franz etwas kaufen, es ist eben so dumm, daß ich nicht hinaus darf, dann könnte man sich die Sachen besser aussuchen. Schau, ich werde die Unterstützung von Franz so wie sie es verdient und zolle ihm vollste Anerkennung für seinen selbstlosen Heimateinsatz. Er ist und bleibt ein feiner Kerl. Nun möchte ich ihm aber doch etwas ,,mitbringen“, das heißt nicht auf Ostern senden sondern ihm über- geben, wenn ich in Urlaub komme.
Wenn Du das Geld schon am 24.III. abgesandt hast, dann werde ich es noch bekommen und es ,,vertupfen“ können. Wegen Callipott C. habe ich mit der Schwester gesprochen, wenn ich es vom Sanitätspark bekomme, schicke ich es Dir gleich.
Meine Elfriede wachst halt so arg, der liebe kleine Kerl und da muß ich eben gucken, daß er den notwendigen Zusatz bekommt.
Daß Deine Kopfschmerzen nachgelassen haben und Du den Umständen entsprechend eine gute Zeit jetzt hast, habe ich gerne vernommen. Die in dem Briefe ausgedrückte Freude an der erstandenen Bluse und dem Hut deute ich als ein gutes Zeichen für Deinen allgemeinen Humor. Auch darüber freue ich mich.
Nun wünsche ich, daß die Krampfaderngeschichte erträglich wird und Du auch diese letzte Anstrengung für Dich gut überstehst. Wir haben uns lieb, wir haben, so Gott will, lauter gesunde Kinder, haben ein eigenes Heim, und so wünsche ich, nach diesem Kriege noch viele Jahre ein gesundes Leben, so sind wir wirklich glücklich, wenn auch noch schwere Aufgaben unser herren[?].
Mit dem Wunsche auf ein baldiges Wiedersehen,
Grüße und küsse ich dich und die lieben Kinder aus der Ferne,
Dein Dich liebender Spatzl und Papa.