O. U., den 28. Juli 1942
Meine Liebste!
Die Tage werden nun schon wieder kürzer und bald wird die Zeit kommen, wo die Blätter wieder welken und die Astern blühen. Der Sommer eines Jahres wird dann wieder vergangen sein, Muttchen, wir werden älter geworden sein. Du merkst und siehst es noch viel deutlicher am Wachsen der Jungen, wie ihnen so rasch die Kleidchen und Schuhe zu klein und zu eng werden. Diese schöne Zeit muß ich mit vielen anderen Kameraden beim Kommiß zubringen.
Noch immer sind die Verhältnisse bei uns nicht klar, ich glaube jetzt beinahe, daß auch wir hier, das Restkommando, noch einer Umgruppierung in der nächsten Zeit unterzogen werden.
Wie es kommen wird, kann man nicht sagen, jedoch mit dem Osten ist nicht zu rechnen, da brauchst Du bestimmt keine Angst zu haben.
Dein liebes Brieflein habe ich am Sonntag erhalten, ebenso Dein liebes Päckchen. Sonntag mittag hatte ich einige Stunden noch zu arbeiten und im Anschluß davon kostete ich Dein selbstgebackenen Brötchen mit großen Genuß. Die regelmäßige Sonntagsarbeit von 9-1 Uhr ist nebenbei auch etwas, was mir nie ganz zusagen wird. Von zu Hause war ich ja gewohnt, den Sonntag vormittag entweder zu Hause oder mit den Kindern gemeinsam zu verbringen bei einem Spaziergang. Bei der Kompanie war Sonntagvormittag ebenfalls frei vom Dienst. Aber weißt, man gewöhnt sich an alles. Wegen dem Sonntag Vormittag kann ich mich mit Dir trösten, Du hast ja auch noch selten, seit wir Kinder haben, einen Dienstfreien Sonntagvormittag gehabt. Es gibt eben Dinge in die man sich schlecht hineinfindet.
Für Deinen Zustand wünsche ich Dir das Allerbestse. Anscheinend ging es Dir in der letzten Zeit wieder ganz erträglich, das freut mich und ich habe die feste Hoffnung, daß alles gut werden wird. Verliere nur nicht den Mut.
Der Sommer ist auch für die Kleinen die schönste Zeit, da können sie sich doch viel mehr draußen aufhalten als im Herbst. Nächstes Frühjahr wird dann auch schon unser ,,Viertes” soweit gediehen sein, daß es sich für die Umgebung mehr zu interessieren beginnt. Wenn ich bedenke was Du mit den Kindern in den letzten 6 Jahren hast leisten müssen, so steht miene Arbeit bescheiden daneben. Ich bin froh und glücklich, wenn alles vorbei und gut verlaufen ist, es ist die letzte Anstrengung, die Du in dieser Richtung noch mitmachen mußt. Wie sieht es auch im Garten aus? Du hast den Platz doch sicher gut ausgenutzt, damit das Gemüse nicht ausgeht bei Euch. Der Garten und sein Ertrag ist für Euch unentbehrlich. Sorgt sowie es geht für den Kinder mit Einmachen und Eindünsten.
Seid alle recht herzlich gegrußt und vielmals geküßt von Euerem Euch liebenden Spatzl und Papa
Meine Liebste!
Die Tage werden nun schon wieder kürzer und bald wird die Zeit kommen, wo die Blätter wieder welken und die Astern blühen. Der Sommer eines Jahres wird dann wieder vergangen sein, Muttchen, wir werden älter geworden sein. Du merkst und siehst es noch viel deutlicher am Wachsen der Jungen, wie ihnen so rasch die Kleidchen und Schuhe zu klein und zu eng werden. Diese schöne Zeit muß ich mit vielen anderen Kameraden beim Kommiß zubringen.
Noch immer sind die Verhältnisse bei uns nicht klar, ich glaube jetzt beinahe, daß auch wir hier, das Restkommando, noch einer Umgruppierung in der nächsten Zeit unterzogen werden.
Wie es kommen wird, kann man nicht sagen, jedoch mit dem Osten ist nicht zu rechnen, da brauchst Du bestimmt keine Angst zu haben.
Dein liebes Brieflein habe ich am Sonntag erhalten, ebenso Dein liebes Päckchen. Sonntag mittag hatte ich einige Stunden noch zu arbeiten und im Anschluß davon kostete ich Dein selbstgebackenen Brötchen mit großen Genuß. Die regelmäßige Sonntagsarbeit von 9-1 Uhr ist nebenbei auch etwas, was mir nie ganz zusagen wird. Von zu Hause war ich ja gewohnt, den Sonntag vormittag entweder zu Hause oder mit den Kindern gemeinsam zu verbringen bei einem Spaziergang. Bei der Kompanie war Sonntagvormittag ebenfalls frei vom Dienst. Aber weißt, man gewöhnt sich an alles. Wegen dem Sonntag Vormittag kann ich mich mit Dir trösten, Du hast ja auch noch selten, seit wir Kinder haben, einen Dienstfreien Sonntagvormittag gehabt. Es gibt eben Dinge in die man sich schlecht hineinfindet.
Für Deinen Zustand wünsche ich Dir das Allerbestse. Anscheinend ging es Dir in der letzten Zeit wieder ganz erträglich, das freut mich und ich habe die feste Hoffnung, daß alles gut werden wird. Verliere nur nicht den Mut.
Der Sommer ist auch für die Kleinen die schönste Zeit, da können sie sich doch viel mehr draußen aufhalten als im Herbst. Nächstes Frühjahr wird dann auch schon unser ,,Viertes” soweit gediehen sein, daß es sich für die Umgebung mehr zu interessieren beginnt. Wenn ich bedenke was Du mit den Kindern in den letzten 6 Jahren hast leisten müssen, so steht miene Arbeit bescheiden daneben. Ich bin froh und glücklich, wenn alles vorbei und gut verlaufen ist, es ist die letzte Anstrengung, die Du in dieser Richtung noch mitmachen mußt. Wie sieht es auch im Garten aus? Du hast den Platz doch sicher gut ausgenutzt, damit das Gemüse nicht ausgeht bei Euch. Der Garten und sein Ertrag ist für Euch unentbehrlich. Sorgt sowie es geht für den Kinder mit Einmachen und Eindünsten.
Seid alle recht herzlich gegrußt und vielmals geküßt von Euerem Euch liebenden Spatzl und Papa